Mit dem Segelboot in die Lobby

Die entwickelte Konzeption für ein 180-Zimmer Hotel der Vier-Sterne-Kategorie im Umfeld Wiens zielt in zweierlei Hinsicht auf ein denkbar hohes Maß an Integration in Bezug auf den vorgefundenen Kontext ab. Einerseits reagiert der Entwurf auf städtebaulicher Ebene, insofern als dass der geplante Neubau die benachbarte spätbarocke Minoritenkirche erneut freistellt und das Bauwerk damit wieder von beiden Ansichtsseiten erlebbar macht. Zugleich wird ein neuer Platzraum entwickelt, welcher den  bestehenden Minoritenplatz gleichsam um den Vorbereich zum Hotel ergänzt. Parallel dazu visiert der geplante Hotelneubau die Idee einer Verbindung zwischen dem Minoritenplatz und der Bootsanlegestelle, bzw. Promenade in Richtung des benachbarten Landesgartenschaugeländes an. Die Lobby bzw. das darüber liegende interne Atrium folgen diesem Prinzip. Das Hotel wird somit zum städtischen Brückenkopf in Richtung der Landes-gartenschau. Das geplante Bauvorhaben sieht ein steinverkleidetes Sockelgeschoß vor, innerhalb dessen die allgemeinen Bereiche des Hotelbetriebes abgewickelt werden. Die darunter liegende Parkierbene bleibt zur Gänze unsichtbar. Oberhalb des Sockelgeschoßes wurden windmühlengleich verschobene Längs-und Querriegel angeordnet, welche in einer Massivholzkonstruktion angedacht wurden. Die auskragenden Bauteile verleihen dem geplanten. Hotelbauwerk ein kalkuliertes Maß an Dramatik, welches dem Gedanken nach einer baulichen "Landmarke" gerecht wird, ohne jedoch das städtebauliche Umfeld über Gebühr zu belasten. Insbesondere die Auskragung in Richtung der Bootsanlegestelle innerhalb derer die Seminarräume bzw. zwei Wellness-suiten angedacht sind, verleiht dem Gebäude wasserseitig einen signifikanten und wieder erkennbaren Charakter. Der auskragende Riegel mit seiner Holzverkleidung korrespondiert dabei gezielt mit der vor gelagerten Bootsanlegestelle bzw. der damit verbundenen Gestaltung.

Datum: 
Juni, 2013